Leder ist ein Naturprodukt, trotzdem ist Leder nicht gleich Leder. Bitte beachten Sie, daß Dumpingpreise einzelner Anbieter irgendwo begründet sein müssen. Mag die Verarbeitung genauso hochwertig sein, zeigen sich Materialunterschiede meist erst nach mehreren Monaten der Nutzung. Beispielsweise können Einkaufspreise für Leder zwischen 10 und 100 Euro schwanken pro Quadratmeter liegen.
Warum ist das so? Es gibt sehr viele verschiedene Lederarten – zur Nutzung im Wohnbereich, zur Herstellung von Bekleidung, Handtaschen, für die Verwendung im Freien (Boote, Motorradsättel etc.) und eben für den Automobilbereich.
Für die Nutzung in Fahrzeugen muss Leder speziell vom Hersteller behandelt werden, damit es drastische Temperaturschwankungen und eine tägliche Beanspruchung langfristig aushält. Es soll nicht spröde werden, reissen, ausbleichen oder austrocknen. Deshalb spricht man hier von Automobilleder, welches vorgegebenen Normen entsprechen muss. Von den Herstellern werden wiederum verschiedene Arten verwendet: durchgefärbtes Leder und oberflächenlackiertes Leder. Bei manchen Fahrzeugen löst sich leider nach wenigen Jahren die obere Schicht wie bei einer Wurstpelle, dies sind dann eben die sogenannten lackierten Leder.
Wir verwenden durchgefärbtes Automobilleder zum Beziehen der Lenkräder, welches alle diese Anforderungen erfüllt und konnten bis heute keinerlei Reklamationen oder Rückmeldungen bezüglich der Qualität verzeichnen. Einige Anbieter bieten für Lenkradbezüge gegen Aufpreis „Premiumleder“ an. Bei uns gibt es keine Unterschiede im Material, jedes Lenkrad wird mit dem gleichen Leder bezogen und soll viele Kilometer und Jahre Freude bereiten.
Natürlich ist die Haltbarkeit auch eine Frage der Nutzung und Pflege. Leder braucht Zuwendung und ab und an je nach Nutzung sollte man sein Lenkradleder reinigen und mit Lederpflege behandeln (wir hatten tatsächlich eine Rückmeldung, daß ein Kunde sein Lenkrad wöchentlich mit einem nassen Lappen gereinigt hatte und dieses sich jetzt langsam auflöste. Wasser ist der größte Feind von Automobilleder! )
Zur Optik der Lederoberfläche: bei uns haben Sie Beim schwarzen Automobilleder die Auswahl zwischen einer glatten, strukturierten und perforierten Oberfläche. Natürlich ist keine Lederhaut von Natur aus so. Die Oberfläche wird vom Lederhersteller dementsprechend maschinell behandelt und geprägt. Daher gibt es auch mehrere Strukturen, feinere und gröbere. Wir haben immer verschiedene Strukturen vorrätig und suchen das Bestpassendste für Sie aus. Lenkräder aus den 60er und 70er Jahren besaßen meist eine glatte oder grobe, neuere Fahrzeuge eine glatte oder feine Oberfläche.
Da Leder ein Naturprodukt bleibt, sind die Häute natürlich auch mit Adern, Löchern und dünneren Stellen versehen. Wenn Sie zum Beispiel ein Lenkrad zusenden, daß nicht viergeteilt ist und in einem Stück bezogen werden soll mit nur einer Trennung (sogenannter Stoß) unten in der Mitte, so müssen wir ein passendes Stück von ca. 120 cm Länge und 40 cm Breite herausschneiden, daß keinerlei Fehler aufweist. Da das Leder anschließend am Lenkrad gezogen und gespannt werden muss, kann sich trotzdem während des Arbeitsvorganges eine Schwachstelle zeigen und man muss noch einmal von vorn anfangen.